04.07/08 Süd-England Besucher/Visitors
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2. Süd-England

17.07.04, Samstag: Abfahrt um 10:00h über Belgien. Da die Fahrt absolut ohne Stau abläuft, beschließen wir einen Zwischenstop in Verviers, Belgien zu machen. Hier essen wir etwas und bummeln durch die Stadt. Nach knapp 3 Stunden geht es weiter über den Brüsseler Ring nach Calais.

Am Fährhafen stellen wir uns zunächst in der LKW-Spur an, wo wir auch problemlos abgewickelt werden, bis es um den Hund geht. Bei der Bescheinigung stellt man dann fest, dass wir doch in die PKW-Spur müssen. Also zurück, neue Reihe, neues Glück!

Auch hier gibt es erst einmal eine längere Diskussion wegen dem Hund, (und das auf französisch!!) bei der ich versuche zu erklären, dass wir vor 2 Jahren bereits einmal nach England wollten (mit dem Vorgänger-Wohnmobil, dass bereits nach 80 km mit Hinterachsschaden liegen blieb und der Grund für Big Foot war) und daher die Bescheinigung  von der Antitollwutkörperbestimmung auf 2002 datiert und lediglich die amtstierärztliche Bescheinigung dieses Jahr erneut gemacht wurde. Dies alles ist aber gemäß einer Bescheinigung der britischen Botschaft kein Problem, da zwischenzeitlich regelmäßig Tollwutimpfungen in den vorgeschriebenen Intervallen stattgefunden haben. (Wie gesagt: alles auf französisch und trotzdem haben sie uns schließlich durchgelassen!!).

Bis zur Abfahrt war noch etwas Zeit, um die Scheinwerfer abzukleben (asymmetrisches Abblendlicht) sowie zwei sehr Interessierten das Wohnmobil zu zeigen. Einem der sehr netten Menschen ist selbstständigen Handwerker, der in Europa für verschiedene Hersteller von Mobile Homes als freier Mitarbeiter arbeitet, bekamen wir während der netten Unterhaltung auf der Überfahrt wertvolle Stellplatztipps – danke Dougie aus den Cotswolds!

Um kurz vor 24h legte dann die Fähre ab und bereits nach einer guten Stunde waren wir bereits in Dover, wo wir einen Stellplatz in einer Nebenstraße fanden, den Dougie uns empfohlen hatte.

 

 

18.07.04, Sonntag: Laaaang Ausschlafen, dann nach Rye, Stadtrundgang in der schönen, alten Stadt. Danach sind wir alle rechtschaffend müde, inkl. Hund, der die ganze Zeit brav mitgetrottet ist. Übernachtet wird auf dem Busparkplatz, den Abend verbringen wir bei „Final Fantasy“ auf Pro7, das wir über Satellitenschüssel empfangen. Aber was ist mit Schuhmacher??? Auf dem Weg nach Calais sind uns jede Menge Formel 1 Trucks entgegen gekommen (Da ich am nächsten Tag auch nichts in den englischen Zeitungen finde, fällt mir wieder ein, dass das Rennen ja erst am kommenden Wochenende in Hockenheim ist!!)??

   

 

 

19.07.04, Montag: Abfahrt nach Brighton, wo wir dem Tipp unserer Fährenbekanntschaft folgen, und einen Parkplatz am „Madeira“-Drive finden – direkt am Strand, unterhalb der Uferpromenade. Abends haben wir von hier einen tollen Ausblick auf das Meer und das Pier.

Natürlich machen wir auch hier einen Stadtrundgang, wobei der indisch-angehauchte Palast eine der Attraktionen ist. Persönlich gefallen mir aber die kleinen Gässchen der Fischersiedlung am besten.

Unser Sohn muss dringend das Schlauchboot ausprobieren und der Vater darf sowohl beim Aufpumpen und „An den Strand tragen“ helfen und Rudern. Allerdings ist er derjenige, der sich schließlich traut, ins doch recht kühle Wasser zu springen, während ich es vorzog, im relativ trockenen Boot zu bleiben. All das fand unser extrem wasserscheuer Hund nicht lustig, da er uns nicht retten konnte – schließlich wäre er ja dann nass geworden! Schon eine echte Hilfe, so ein Hund!

Direkt neben uns steht ein Tourbus einer Band, die in dem Gebäude neben uns auftreten wird. Allerdings hören wir die Musik kaum, sodass wir trotz Konzert lediglich ganz leise in den Schlaf geschaukelt werden.

 

 

20.07.04, Dienstag: Nach der Abfahrt ist die erste Station das nette, kleine Stadtchen Arundel mit seiner fantastischem Burg bzw. Schloss. Von den happigen Eintrittspreise sind wir echt „not amuzed“! Sehenswert ist es aber auf jeden Fall.

Da das Parkticket nur bis 14:00h gilt, müssen wir jedoch öfters auf die Uhr schauen und machen uns pünktlich auf den Weg nach Portsmouth. Auch hier wieder wenig Begeisterung über GBP 25,- für den Eintritt auf Lord Nelsons HMS Victory. Das fast doppelt so teure Ticket für 2 weitere Schiffe + Museen schenken wir uns, da wir das zeitlich nicht mehr schaffen können und keine Lust verspüren, den Rest am nächsten Tag nachzuholen.

Einen super Stellplatz finden wir in Lee, ca. 10 km von Portsmouth entfernt, direkt am Meer. Anscheinend fühlen sich Anwohner der nahegelegenen Häuser wohl in ihrer Aussicht behindert, jedenfalls werden wir von städtischen Bediensteten des Platzes verwiesen. Da es jedoch sehr Nette sind, geben Sie uns augenzwinkernd den Hinweis auf einen Parkplatz, den sie nicht kontrollieren werden. Auch hier stehen wir direkt am Meer und genießen den Ausblick (Raus will außer dem Hund keiner, da es mal wieder regnet.). Für alle hier die Koordinaten: 50° 46’ 45“ // -01° 09’ 00“.

 

 

21.07.04, Mittwoch: Der Stellplatz war wohl doch nicht so das Wahre, denn ein anderer Stadtbediensteter machte uns darauf aufmerksam, dass hier weder parken und schon gar nicht übernachten erlaubt sei. Wenn schon, dann sollten wir uns auf den nahegelegenen Parkplatz für „Lorries“ machen. Da wir jedoch sowieso auf der Abreise waren, konnten wir ihn beruhigen. Die Frage, ob die Kanalisation des Platzes in die Kläranlage angeschlossen ist und wir unser Brauchwasser dorthin entsorgen könnten, bejahte er und somit waren wir auch dieses Problem los. Die Toilettenanlagen kamen uns auch sehr gelegen und nachdem wir auf dem weiteren Weg bei einer Tankstelle auch noch das Frischwasser auffüllen durften, waren alle unsere Sorgen erledigt.

Nach einem kurzen Einkauf in einem Supermarkt war die erste Station das Schloss Beaulieu mit seinem Automuseum. Da es Anita bereits kannte, schauten lediglich Robin und ich es uns an. Als wir dann zurück kamen, war Big Foot sogar gefegt und aufgewischt!

Eigentlich wollten wir dann direkt nach Stonehenge, aber bei der Fahrt beschlossen wir da es eh schon recht spät war, einen Stop in Salisbury zu machen. Die bemerkenswerte Kathedrale beherbergt eine der 4 erhaltenen „Magna Carta“. 

   

Auch die schönen, alten Häuser waren den Stop wert. Da der Parkplatz direkt an der Innenstadt gelegen war, beschlossen wir hier zu übernachten und uns am nächsten Morgen frische Brötchen zu gönnen, sowie heute zwei leider schon geschlossene Geschäfte aufzusuchen.

 

 

22.07.04, Donnerstag: Nachdem wir noch einen Mörser, zwei extra scharfe Messer, einen „Flammenwerfer“ zum Karamellisieren sowie eine Kochlöffel gekauft hatten, ging es nach Stonehenge. Auch wenn es sehr interessant war, hatte mich die Führung (es sei keine frühzeitliche Sternwarte gewesen) etwas enttäuscht, denn die Fantasie wurde dadurch eingeschränkt. Auch waren die Massen von Menhiren in Carnaque, Frankreich und die Möglichkeit, direkt an sie heranzutreten, wesentlich schöner. Aber es ist verständlich, dass diese Kulturgüter bei den Massen von Besuchern geschützt werden müssen und man somit zu solchen Mitteln greift. Weshalb man dann aber nicht wenigstens uns heranlässt aber nicht! ;-)

Der Weg brachte uns dann an eine Steilküste, Lulworth,  mit einem natürlichen Hafenbecken, den schon die bronzezeitlichen Menschen zu schätzen wussten, wie Ausgrabungen belegen. Auch die Felsformationen, die durch die Kontinentaldrift schlangenförmige Krümmungen in den verschiedenen Schichten aufweisen, sind sehenswert. Der angeblich fangfrische Krebs, einige Garnelen sowie Fisch für das Abendessen aus dem kleinen Fischerladen rundeten den positiven Eindruck ab.

Weymouth war eine sehr schöne Stadt mit ihren diversen Hafenbecken, kleinen Gassen, die wir anscheinend vergeblich alle mit Big Foot auf der Suche nach einem Stellplatz durchquert haben. Auch die Empfehlung eines Einheimischen war nicht die erste Wahl, denn aufgrund seiner Beschreibung fuhren wir erst einmal ca. 10 km wieder aus Weymouth heraus, ohne eine passende Übernachtungsgelegenheit zu finden. Schließlich fuhren wir weiter Richtung Westen bis Abbotsbury, wo wir schließlich ziemlich genervt endlich einen Parkplatz fanden.

Morgen werden wir nach Weymouth zurückfahren, um dann doch noch die Stadt zu Fuß zu erkunden.

 

 

23.07.04, Freitag: Nachdem wir recht früh zu Bett gegangen waren, haben wir dennoch lange in den Betten verbracht. Den eigentlichen Plan, nach Weymouth zu fahren, haben wir fallen lassen. Nach einem kleinen Spaziergang durch Abbotsbury sind wir an den Strand gefahren, wo wir DEN Stellplatz gefunden haben: direkt an der Düne! Für alle Interessierten: Der Platz bzw. Ausfahrt heißt Chesil.

 

Das bedeutete Badetag bzw. abhängen am Strand. Robin hat sich gleich das Ruderboot geschnappt und ist fast den ganzen Tag über nur auf dem Wasser gewesen – bzw. nach entsprechenden Wellen auch mal im Wasser. Anita, Arco und ich lagen nur faul auf den Matten und haben gelesen bzw. gedöst. Um 17:00h war Robin dann gar, jedenfalls hatte er für einen gekochten Hummer die richtige Farbe. Mit ein bisschen Majo, einem Baguette und trockenem Weißwein .... ??

Dass wir hier übernachteten, hat keinen gestört, denn die auch reichlich anwesenden Angler haben hier sogar gezeltet! Wie sie allerdings die Zelte in der aus lauter kleinen Kieseln bestehenden Düne verankert haben, weiß ich wirklich nicht. Auf jeden Fall habe ich noch einen schönen Sonnenuntergang gehabt.

 

 

24.07.04, Samstag: Endlich Wochenende! Ach so, wir haben ja Ferien.

Da Robin leidet, ist an Strand nicht zu denken. Also fahren wir nach Weymouth zurück, wo wir diesmal einen Stellplatz finden. Die Lösung lautet, wenn auch hässlich und nicht gerade der leiseste Stellplatz: Parkplatz von der Eisenbahnstation: GBP 1,80 (also sehr günstig!) für 24h (also bis zum nächsten Tag!) und kein Verbotsschild wegen „No overnight sleeping“ o. ä.. Bis zum Strand sind es gerade mal 300 Meter und zum Hafen weitere 500 Meter. Hier kaufen wir Fisch für einen der nächsten Tage ein und suchen außerdem nach einem Restaurant für den Abend, denn heute soll die eigene Küche kalt bleiben.

 

25.07.04, Sonntag: Der Fisch im Kühlschrank bekommt eine Galgenfrist, da bei dem Stellplatz ein Kentucky Fried Chicken Restaurant ist. Hier wird gegen jede Vernunft und gesundheitliche bzw. diätetische Ratschläge ein Brunch durchgezogen. Anschließend ging es zu einer Kartbahn in Weymouth. 

Nach ein paar Runden brachen wir auf, vorbei an unseren Stellplatz direkt am Meer bei Abbotsbury. Die anschließende Fahrt an der Küste entlang war sehr schön und bot fantastische Ausblicke. Am späten Nachmittag kamen wir in Exeter an, wo wir die Stadt erkundeten (schöne Kathedrale, alte Häuser, eine alte Hafenanlage an der Exe, mit zu Gasthäusern bzw. Galerien restaurierten Schuppen) um dann zu dem Park & Ride Parkplatz zum Übernachten zu fahren (kostenlos!).

  

Zwischenzeitlich habe ich die Sat-Anlage aufgebaut um leider nur noch das Ende von Hockenheim zu sehen: Schumi hat mal wieder gewonnen!

 

 

26.07.04, Montag: Der Weg geht vorbei an Torquay und Torbay nach Brixham. Hier finden wir an der hintersten Ecke einen freien Platz auf einem Parkplatz und besichtigen die malerische Hafenstadt. 

Aber nach ca. 3 Stunden beschließen wir, uns an der Küstenstraße entlang nach Dartmouth zu schlängeln. Die Straßen sind verdammt eng und als es endlich breiter wird an einem Kreisel, sehen wir, dass diese Straße in der anderen Richtung als „Nur für kleine Fahrzeuge“ ausgeschildert ist. Macht ja nichts, wir sind ja durchgekommen. Irgendwann an einem Kreisel sehen wir in beiden Richtungen, dass es bei Dartmouth eine Fähre mit einer Begrenzung ab 7,5 t gibt – aber wir wollen ja auf der Straße weiter. Also weiter geht’s bis wir schließlich am Ende einer Autoschlange ankommen und ein netter, hinter uns stehender PKW-Fahrer aufklärt, dass es nur über die Fähre über die Mündung der / des (?) Dart weiter geht! Also nachdem die Fähre mal wieder angelegt hat und alle Autos entlanden sind, vorbei an den wartenden PKW und auf dem Plateau des Anlegers gedreht und retour!

Nach Dartmouth über die einzig für uns mögliche Strecke bedeutet ca. 40 km Umweg und so beschließen wir direkt erst einmal ins Dartmoor zu fahren. Meiner Frau wird eingedenk der bisherigen Sträßchen und meinem Kommentar, dass Dartmoor teilweise noch enger sei, etwas anders. Daher suchen wir uns in der Nähe von Totnes einen Stelllatz, damit wir in den Sträßchen von Dartmoor nicht bis in die Dunkelheit suchen müssen.

 

 

27.07.04, Dienstag: Nach einigen Umwegen finden wir schließlich ein Sträßchen in das Dartmoor ohne Breitenbegrenzung. Allerdings ist es eine so schmale Straße, dass sie noch nicht einmal auf einer detaillierten, extra neu gekauften Karte verzeichnet ist. Dies finden wir aber erst heraus, nachdem:

  1. Meine Frau mehrfach nahe des Nervenzusammenbruchs war, wenn wir durch tunnelartige Straßen (Bäume und Büsche rechts und links, die das Fahrzeug komplett umschließen) gefahren waren, die keinerlei Ausweich- bzw. Rangiermöglichkeit boten!
  2. Selbiges auf die Fahrer der uns entgegenkommenden Fahrzeuge zugetroffen hatte (die durften nämlich bis zur nächsten Bucht zurückfahren).
  3. Wir an einer Kreuzung ankamen und dachten, dies wäre die eingezeichnete Kreuzung, kurz darauf aber erst an der eigentlichen Kreuzung eintrafen und feststellten, dass es auch tatsächlich Straßen im Dartmoor gab, auf die mehr oder weniger (eher weniger!) das Attribut zweispurig zutrifft (und nicht nur halb- oder ¾-spurig!).

Die Aussichten im Dartmoor waren super und das Aufkreuzen eines ein Langschwert schwingenden Highlanders hätte prima in die Kulisse gepasst. Ebenso die alten Steinbrücken, teilweise zu christlichen Kreuzen umgestalteten Menhire und die überall herumlungernden Schafe hinterließen einen tollen Eindruck.

Danach ging es nach Cornwall, wo wir zunächst vergeblich in unserem ersten Zielstädtchen nach einem Stellplatz suchten.

Das ebenfalls hier auf unserer Liste stehende Schloss Lanhydrock (zwischen Bodmin und Lostwithiel) fanden wir dabei mehr durch Zufall, da wir der Ausschilderung einer Sehenswürdigkeit folgten. Der große Parkplatz bot den optimalen Stellplatz und man ließ uns auch unbehelligt. Da die Öffnungszeiten jedoch um 17:30h endeten, verschoben wir die Besichtigung auf den nächsten Morgen.

 

 

28.07.04, Mittwoch: Das Schloss macht leider erst um 11:00h auf. Die Zwischenzeit verbrachten wir mit kleineren Arbeiten, die bisher immer liegengeblieben waren: Wäsche sortieren (Da unser Sohn direkt auf dem Heimweg bei den Großeltern abgeliefert wird und wir unmöglich für 5 Wochen saubere Kleidung vorhalten können, darf die Oma sich der Wäsche unseres reinlichen Kindes annehmen!); Schranktüren nachstellen, Müll entsorgen, Toilette entleeren, mit dem Hund einen ausgiebigeren Morgenspaziergang als sonst machen, ... .

Da Schloss war sehr interessant, vor allem da die alten Wirtschaftsräume auch gezeigt wurden. Hier wurden wir dann auch Mitglied im „National Trust“, einer Organisation, die sich um Schlösser und andere Sehenswürdigkeiten kümmert.

Danach ging es zu einer Stadtbesichtigung in das schöne Truro, wo wir einen längeren Bummel durch die reichlich vorhandenen Geschäfte machten.

Da es noch nicht so spät war, fuhren wir noch bis Lizard, bei dem sich der geplante Stellplatz beim Leuchtturm tatsächlich für größere Fahrzeuge als nicht erreichbar erwies und wir mangels Drehmöglichkeit einen halben Kilometer rückwärts fahren mussten. Erst der Parkplatz vom „National Trust“ für „Kynance Cove“, bzw. ein diesem vorgelagerter erwies sich als geeignet (leider war der vom National Trust“ nicht für „Overnight Camping“ zugelassen). Auch von der Aussicht und der Lage relativ nahe an den Klippen war er super.

 

 

29.07.04, Donnerstag: Eigentlich wollten wir am Morgen nach Mullion Cove, aber die Durchfahrt für Fahrzeuge über 7,5 t war nicht zulässig. Also versuchten wir es über einen Zugang von der anderen Seite, aber als wir kurz vor Mullion, dem Parkplatz Poldhu Point in den Regen kamen, hatten wir genug von dem Versuch Mullion zu erreichen und fuhren über Helston bis kurz vor Penzanace nach Marazion. Hier setzten wir wegen einsetzender Flut mit einem kleinen Boot über nach St. Michaels Mount. Die auf dem Felsen gelegene Burg ist ebenfalls unter der Obhut des National Trust und so brauchten wir hier keinen Eintritt zu bezahlen. Die Burg war beeindruckend jedoch setze nachdem wir damit fertig waren ein heftiger Regen ein und als wir durchnässt am Ausgang ankamen, wollten anscheinend alle schnellstmöglich entweder mit den Fährbooten zurück (und dementsprechend lang war die Schlange) oder aber in das Restaurant (auch hier eine lange Schlange). Diese hatte sich jedoch erstaunlich schnell aufgelöst und so trockneten wir bei einem Snack schließlich im Trocknen.

Danach fuhren wir nach Penzance. Auf dem ersten Parkplatz beim Bahnhof, der nicht gesperrt bzw. durch sonstige Schilder verboten war, wollten auch wir wie einige andere unser Wohnmobil abstellen. Noch während wir im Führerhaus saßen kam der Parkplatzwächter und sagte uns sehr unfreundlich, dass wir hier weg müssten, da der Parkplatz nicht für LKW wäre (nochmals: wir konnten kein Verbot entdecken!).Ich versuchte ihm zu erklären, dass es sich um ein Wohnmobil und keinen LKW handle. Darauf entgegnete er, dass der Parkplatz nicht für schwere Fahrzeuge wäre. Auf meine Frage, wo wir denn sonst nutzten parken dürften, sagte er, dass das nicht sein Problem wäre und er uns das doch schon vor drei Wochen erklärt hätte. Da entgegnete ich, dass wir erst seit knapp zwei Wochen in England und zum ersten Mal in Penzance wären und ich ihm als Beweis gern unser Fährticket zeigen könne (Was ich ihm sonst am liebsten noch alles gezeigt hätte, behielt ich lieber für mich! Ich muss allerdings hervorheben, dass dies das einzige bisher negative Erfahrung überhaupt war!). Schließlich sagte er, dass noch einen Kilometer weiter ein Bus und LKW-Parkplatz sei.

Hier parkten wir zwar, aber nur für einen ca. 2-stündigen Stadtbummel, da hier das Übernachten bei Strafe verboten war.

Kurz außerhalb von Penzance (Richtung Helston) aßen wir bei einem Chinesen zu Abend und fanden dort in der Nähe auch einen Stellplatz.

 

 

30.07.04, Freitag: Am nächsten Morgen kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten in einem Supermarkt in Penzance ein, bevor wir direkt nach  „Lands End“ fuhren. Die üblichen Fotos und bei schönem Wetter einige der Wege nach links und rechts – das war es auch schon. Wobei der Blick auf das Meer und das Wissen, dass erst in ca. 5.000 km wieder Land ist, schon etwas Besonderes ist.

   

Einige Kilometer weiter im Norden besuchten wir dann noch die „Levant Mine“, die auch vom „National Trust unterhalten wird.

Von hier fuhren wir nach St. Ives und nutzten den sehr günstigen „Park & Ride“-Service, was angesichts der extrem engen Gassen auch sinnvoll war. St. Ives ist eine fantastische Stadt mit einem tollen, malerischen Hafen. Dies fanden leider auch ca. ein paar andere Hunderttausend Leute (so kam es einem jedenfalls vor) und das Gewimmel in den engen Gassen war gar nicht nach unserem Geschmack. Traurig, dieses schöne Städtchen schon zu verlassen aber froh, dem Trubel den Rücken kehren zu können, fuhren wir nach Levant, wo wir übernachteten.

 

 

31.07.04. Samstag: Kurz hinter Gwithian ist ein Stellplatz von „National Trust“, der Zugang zum Meer mit Sandstrand bietet (leider keine Übernachtung möglich). Hier blieben wir den ganzen Tag. 

Abends fuhren wir kurz nach Redruth zum Einkaufen und auf dem Rückweg holten wir uns in Portreath noch „Fish & Chips“. Diese verspeisten wir auf einem tollen Parkplatz direkt an der Steilküste (50° 14’ 18“ // -5° 020’ 021“ // OHNE Übernachtungsverbot!). Morgen wollen wir noch einmal die 2 km zurück an den Strand.

 

 

01.08.04, Sonntag: Wie gesagt, ca. 6 Stunden am Strand, bei dem Robin sein neu-erworbenes Body-Board ausprobiert. Anschließend mehr oder weniger Abschied vom Atlantik, wir brechen auf Richtung Bristol. Kurz vorher verlassen wir die Autobahn und suchen einen Übernachtungsplatz.

 

 

02.08.04, Montag: Der Stellplatz war der beschi... überhaupt bisher: laut, da direkt an einem Autobahnzubringer.

Die erste Station ist Bath, wo wir fast 3 Stunden in den alten römischen Thermen zubringen.

Anschließend müssen wir uns beeilen, dass wir vor Ablauf des 4-stündigen Parktickets zumindest noch die Kathedrale und die Brückenhäuser über den Avon zu sehen bekommen.

Hier sehen wir das Plakat vom „National Trust“ mit Hinweis auf Lacock, das wir dann auch besuchen. Für mich als Photoingenieur ist das Museum von Talbot natürlich sehr interessant, aber auch die zu einem Wohnhaus umgewandelte Abtei ist sehenswert (ein Plakat weist darauf hin, dass der Kreuzgang für Aufnahmen in Harry Potter Filmen verwandt wurde). Das Dorf bei dem Herrensitz gehörte wohl auch größtenteils zum Besitz der Familie Talbot und wurde dem „National Trust“ ebenfalls übermacht. Die alten, malerischen Häuser in einem Zustand von vor über 200 –300 Jahren oder mehr sind einfach super (oder, wie unser Sohn begeistert sagte: „Hmpf“).

  

Zu guter Letzt besuchen wir noch Avebury mit seinem neolithischen Steinkreis.

Da es jedoch schon später Abend ist und das Brot zur Neige geht, brechen wir noch nach Swindon auf, wo wir einkaufen und auf dem Supermarktparkplatz ganz in einer Ecke versuchen, die Nacht zu verbringen, ohne fortgescheucht zu werden.

 

 

03.08.04, Dienstag: Eine grausam schwüle Nacht! Das erste Mal, das wir die Klimaanlage tatsächlich brauchten, um schlafen zu können.

Dann ging es direkt nach Bury St. Edmunds, wo die eigentlich für morgen geplante Vinten / Vitec Manufacturing Firmenführung für meine Familie vorgezogen wurde. Natürlich gab es ein großes Hallo von allen Kolleginnen und Kollegen.

Liebe Grüße an dieser Stelle an alle! Speziell Richard, der die Führung machte. Klar, dass meinen Sohn die Entwicklungsabteilung, die Richard leitet mit all den Computern und Programmen am meisten interessierte. Noch dazu, das man Entwicklungen und Prototypen zu sehen bekam, die normalerweise Außenstehenden nicht gezeigt werden.

Die Nacht durften wir auf dem Firmengelände verbringen.

 

 

04.08.04, Mittwoch: Nach dem Frühstück habe ich noch einmal eine Runde mit der Familie, allerdings ohne Hund gemacht und z. B. die Lackiererei noch gezeigt.

Anschließend ging es nach Bury zum Einkaufen und Stadtbummel, wobei bei letzterem die Sperrung des einzigen Parkplatzes für LKW für Freude bei der Suche nach einem Parkplatz für „Freude“ sorgte. Schließlich hatten wir jedoch etwas passendes gefunden und konnten die Ruinen der alten Abbey, deren Klostergarten, die Kathedrale und das  ehemalige Gefängnis (Moyst’s Hall), heutiges Museum besichtigen.

Danach stand noch Levenham auf dem Plan, das mit den selbst für englische Verhältnisse extrem alten Häusern begeisterte.

 

 

05.08.04, Donnerstag: Leider und wie üblich viel zu früh bahnt sich das Ende des Urlaub durch die Abfahrt nach Dover an. Unterwegs besichtigen wir noch Canterbury. Hier können wir nur den Park & Ride Parkplatz empfehlen, wo die Parkgebühr von GBP 2,- auch den Busshuttle in die Stadt und zurück beinhaltet – und wir konnten auf dem extra für WoMos ausgewiesenen Platz kein Verbot für Übernachtungen finden! Als erstes Etappenziel nach der Überfahrt (nur ca. eine halbe Stunde von Dover) eine gute Wahl!

Die Kathedrale ist einfach gewaltig! Mit all den Nebengebäuden eine richtige kleine Siedlung! Aber auch sonst hat Canterbury eine sehr schöne Stadt mit malerischen Gassen und Häusern.

Beim Fährhafen kommen wir dennoch sehr früh an und nehmen das Angebot für einen kleinen Aufpreis die frühere Fähre zu nehmen gerne an. Dadurch können wir nach der Überfahrt noch weiter fahren und zwar bis nach Gent in Belgien.

 

 

06.08.04, Freitag: Heute ist nur Fahren angesagt, um bis zu unser alten Heimat, Immenhausen, Mariendorf in Nordhessen zu kommen. Hier kommen wir gegen 15h an, um unseren Sohn für die nächsten zwei Wochen der Obhut meiner Schwiegereltern zu übergeben.

Gegen 17:30 dann Abfahrt nach Bad Kreuznach, wo jede Menge Arbeit wartet: Wäsche, Garten, .... – aber das interessiert ja wohl kaum jemand.

 

Zusammenfassung:

Leute: Extrem nett, hilfsbereit und geduldig, auch als Autofahrer!

Land: sehr schön, abwechslungsreich, fantastische alte Gebäude, sehenswert! Daher haben wir auch den Urlaub nur auf den Süden begrenzt, statt den Mittleren Teil und vielleicht noch Schottland zu streifen. Dies werden wir in den nächsten Jahren mit mindestens 2 weiteren Urlaubsfahrten ebenso intensiv nachholen!

Übernachten: Obwohl die Autobahnen tabu sind (Parkplätze privat bewirtschaftet, angeblich wird man nach 4 Stunden verjagt) und viele der Parkplätze bei Sehenswürdigkeiten zum Campieren gesperrt sind, ist das Übernachten möglich – wir waren auf keinem Campingplatz. Die Infrastruktur ist hervorragend zum „wilden“ Campen, da viele öffentliche WC zum Entsorgen chemiefreier Toiletten vorhanden sind, Wasser gibt es an fast allen Tankstellen kostenlos (Schlauch zum Aufschieben wichtig, da eigentlich nur eine Art Zapfpistole zum Füllen von Kühlerwasser!), Entsorgung von Brauchwasser z. B. bei Waschstraßen etc. einfach.

Big Foot: Alle Probleme, die mit Bordmitteln behoben werden können, sind keine Probleme! 

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PC hat mal wieder gehalten obwohl wir ihn für die Navigation bis Calais und von dort retour während der Fahrt durchliefen ließen und darüber hinaus. 

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Wer die Seiten "Big Foot" intensiv gelesen hat, erinnert sich vielleicht an die Warmwasserheizung: "Elgena"-Warmwasserboiler mit 30 l Inhalt, zusätzlich mit 230V Heizschlange (die wir aber nicht nutzen), mit integrierten Wärmetauscher, durch den wir mittels Ventilen entweder durch eine Eberspächer Diesel-Warmwasserheizung oder aber den Motorkühlkreislauf das Brauchwasser erhitzen können. Bei dieser Reise haben wir lediglich einmal nach 2 Tagen stehen und nachdem 2 Leute geduscht hatten die Diesel-Warmwasserheizung für den Dritten kurz eingeschaltet. Ansonsten reichte die Isolierung und das Volumen für genügend Warmwasser während des gesamten Urlaubs!

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Ansonsten nur kleinere Macken, die aber fast alle sofort mit kleinem Aufwand behoben werden konnten.

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Insgesamt sind wir 3.726 km gefahren und haben dabei +/- 900 l Diesel (noch nicht getankt wegen hoher Spritpreise) verbraucht, was ca. 26 l/100 km entspricht.

Familie: gesund durchgekommen und erholt mit vielen tollen Eindrücken zurück!

04.04 Frankreich ] [ 04.07/08 Süd-England ]
Stand: 24. September 2010