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"Osterreise, nach Tschechien und Slowakei sowie Budapest, 28. April - 13. Mai 2007" D Mittwoch, 28. März 2007: Nachdem die letzten Vorbereitungen getroffen worden sind, geht es um kurz vor 14:00h los Richtung Bamberg. Nach einer entspannten Fahrt treffen wir gegen 18:00h bei meinem alten Schulkameraden und Freund Jost Lohmann ein. Da seine Frau noch an der Arbeit ist, zeigt uns Jost erst einmal ihr tolles Haus in Gunzendorf. Als dann Tanja später eintrifft, gehen wir gemeinsam in einen Nachbarort in eine urige Brauereigaststätte. Jost empfiehlt uns für den nächsten Morgen einen Besuch in dem Levi Strauss Museum in Buttenheim, der vor seiner Auswanderung nach Amerika hier gelebt hat.
D Donnerstag, 29. März 2007: Endlich einmal richtig schön lang ausschlafen und ein dann ein kräftiges Frühstück mit tollen Spiegeleiern (Tanja hatte uns eine Packung Eier von ihren glücklich in ihrem Garten lebenden Hühnern geschenkt – besser und geschmackvoller kann man sie nirgends bekommen!). Der Besuch in dem Levi Strauss Museum fällt leider flach, da Donnerstags erst ab 14:00h geöffnet wird. Also fahren wir schon mal nach Bamberg – mit einem kurzen Shopping-Stopp – bevor wir den WoMo-Stellplatz am Heinrichsdamm aufsuchen. Er ist eine tolle Adresse: Parken € 1,- / Tag und Busshuttle direkt in die Stadtmitte alle 10 Minuten für nur € 1,- / Person. Als wir am „Kranen“ ankommen, ist auch kurz danach Jost zur Stelle und macht für uns eine exklusive Stadtführung durch Bamberg – normalerweise ist dies einer von Josts Broterwerben, die er über seine Firma „Agil“ anbietet. Wer also gerne mal eine etwas andere Stadtführung als die übliche möchte – für Kinder und Jugendliche, mittelalterliche oder im barocken Stil – ist hier genau an der richtigen Adresse. Der Dom mit den Reliquien von Kaiser Heinrich und seiner Frau und dem Bamberger Reiter, die ehemalige Pfalz
und das Hofamt, das alte Rathaus zwischen den beiden Regnitz-Armen waren nur einige der Highlights der Führung – kein Wunder, denn Bamberg ist nicht umsonst Weltkulturerbe.
Mit viel Wissen und tollen Eindrücken verabschieden wir uns am späten Nachmittag von Jost und Tanja. Unser Weg führt an Marktredwitz vorbei nach Arzberg, wo wir übernachteten.
CZ Freitag, 30. März 2007: Mal wieder „pennen“ wir viel zu lang im Bus. Andererseits ist aber die Strecke bis nach Eger / Cheb nur ein Katzensprung. Eger am gleichnamigen Fluss hat einen sehr schönen alten Marktplatz. In einem der Gebäude wurde Wallenstein ermordet, welches nur eine Ausstellung über ihn beherbergt. Direkt gegenüber sind „Stöckel“ genannte Häuser, die dicht an dicht stehen und bis ins 13. Jahrhundert zurückdatieren.
Die alte Pfalz war leider geschlossen und daher nur von außen zu betrachten. Insgesamt putze man den Ort intensiv heraus, zum einen um den Tourismus zu fördern, andererseits bewirkt wohl die anstehende Gartenschau einen weiteren Schub. Von Eger ging es weiter nach Marienbad / Mariánské Lázné. Mit Sicherheit für viele sehr sehenswert, da wir aber selber aus einer Kurstatt kommen, für uns doch eher nicht DER Reißer.
Auf jeden Fall hatten wir Oblaten eingekauft, sowohl die Karlsbader als auch die Marienbader!
Am frühen Abend fuhren wir noch Richtung Karlsbad, zuerst die „230“, dann weiter die „20“. Kaum waren wir auf letztere abgebogen, sahen wir ein Schild „3,70 Meter“. Toll, wie soll hier z. B. ein LKW mit Anhänger auf dem Sträßchen einige hundert Meter zurückfahren??? Da Big Foot knapp über 3,70 Meter ist, beschloss ich trotzdem weiterzufahren. Anita unkte und zeterte und hielt schon mal nach Wendemöglichkeiten Ausschau. Die Strecke an einem tief eingeschnittenen Flusslauf entlang war wirklich toll, wenn nicht die „3,7 m“ beständig einem durch den Kopf gegangen wären. Schließlich erreichten wir die Eisenbahnbrücke und auf der Gegenfahrbahn schien die Durchfahrtshöhe etwas größer auszufallen. Daher ging es mit Warnblinklicht, geöffneter Dachluke und Anita auf dem Mittelsitz stehend und den verbleibenden Sicherheitsabstand beobachtend dann im Schritttempo an die Eisenbahnbrücke, die wir dann doch locker passierten. Kurz nach dieser Hürde fuhren wir einen kleinen freien Platz noch in dem malerischen Tal direkt am Fluss an und übernachteten dort.
CZ Samstag, 31. März 2007: Von dem schönen Stellplatz ging es dann am nächsten Morgen zu der malerischen Stadt Ellbogen / Loket, eine mittelalterliche Stadt auf einem steilen Höhenzug angelegt, der von der Elbe umflossen wird. Neben den tollen alten Häusern beeindruckt die Burg auf der Spitze der Felsen. In dieser sehr gut erhaltenen Burg wurde der spätere Kaiser Karl IV als dreijähriger Sohn von seinem Vater gefangen gehalten (tolle Erziehungsmethoden damals).
Nach dem Mittagessen fuhren wir noch nach Karlsbad / Karlovy Vary, wo wir von einem Parkplatz beim Busbahnhof zunächst durch eine Einkaufsstraße liefen – nicht ohne weitere obligatorischen Oblaten zu kaufen. Weiter ging es durch das Kurviertel mit den aufwendig restaurierten Gebäuden – eine Kurstadt, die sehenswert ist.
Von hier aus fuhren wir noch nach Prag / Praha, wo wir von der Familie Hladky eingeladen waren. Es folgte ein sehr netter Abend, ein gelungener Abschluss eines Tages mit vielen Eindrücken.
CZ Sonntag, 1. April 2007: Wir hatten auf einem noch brachen Baugrundstück gegenüber dem Haus von Hladkys in Big Foot übernachtet und begannen den Tag mit einem reichhaltigen Frühstück mit unseren Freunden.
Mit reichlich guten Tipps ausgestattet brachen wir auf nach Prag.
Der Schwerpunkt war diesmal das jüdische Viertel, welches wir bei unserem letzten gemeinsamen Ausflug in 1999/2000 nicht besucht hatten. Friedhof, Synagogen und weitere Gebäude dokumentierten anschaulich die ehemals hier blühende jüdische Kultur und ihren Niedergang im 3. Reich.
Nachdem wir noch etwas shoppen gewesen waren, ging es zurück zu unserem „Stellplatz“, wo wir Big Foot ver- und entsorgten. Nach Kaffee und Kuchen bei Hladkys hieß es trotz der großen Gastfreundschaft Abschied nehmen, hoffentlich dauert es bis zu einem Wiedersehen diesmal nicht wieder so lang. Wir fuhren noch bis nach Karlstein / Karlstejn, wo wir auf einem Parkplatz übernachteten, von dem aus wir am nächsten Tag zu der gleichnamigen Burg mit einem Shuttle-Service fahren wollen.
CZ Montag. 2. April 2007: Mist, wer lesen kann ist klar im Vorteil: Montag ist in der Tschechei entsprechend dem „Friseurtag“ in Deutschland wohl Museumstag. Jedenfalls hatte die Burg geschlossen. Daher verließen wir den schönen Parkplatz ohne die Burg besichtigt zu haben und fuhren an Prag vorbei nach Kuttenberg / Kutná Hora, dem Zentrum der Silbergewinnung bis ins 17 Jh.. Viele alte Gebäude erzählen noch von der reichen Vergangenheit und geben auch heute noch mit der sehr gut erhaltenen Altstadt beim Besuch ein sehr schönes Ambiente. Die gewaltige Kirche St. Barbara,
das „Welsche Haus“ (ehemalige Münze und Königsresidenz, heute der Sitz des Bürgermeisters, hier sitze ich in einem der Prunkräume mit den Stadtschlüsseln),
das steinerne Haus (spätgotisches Haus mit Museum), um nur einige herausragende zu nennen. Nachdem wir hier fast einen halben Tag verbracht hatten, besichtigten wir im Ortsteil Sedlec noch das Gebeinhaus, eine Kirche, in deren Gewölbe aus Knochen von ca. 40.000 Menschen u. A. Ornamente und Kronleuchter erschaffen wurden. Danach ging es noch nach Iglau / Jihlava, wo wir einen Stellplatz für die Besichtigung am nächsten Tag fanden.
CZ Dienstag, 3. April 2007: Jihlava, Geburtsort von Gustav Mahler hat einen sehr schönen Altstadtkern mit einem riesigen Marktplatz, der lediglich durch ein in sozialistischen Zeiten errichteten Kaufhauskomplex aufs Heftigste gestört wird. Die Führung durch die Katakomben der ehemaligen Bergbaustadt (ehemals reiche Silbervorkommen) war interessant. Das man in der Tschechei günstig einkaufen kann, bewahrheitete sich auch hier wieder. Von Jihlava fuhren wir nach Brünn / Brno, welches bei der Annäherung durch die hässlichen Massenwohnsiedlungen überhaupt nicht verlockend aussieht. Nachdem wir aber etwas außerhalb einen Parkplatz gefunden hatten – Brünn hat immerhin 300.000 Einwohner! – und mit einem Bus zum Bahnhof gefahren waren, erlebten wir es von seiner schönen und geschäftigen Seite. Der Großteil der Altstadt zeigt sich von einer top-restaurierten Seite mit Gebäuden von der Gotik bis zum Barock. Besonders beidruckt das alte Rathaus
mit den umliegenden Gebäuden, aber auch die mannigfaltigen Plätze mit den vielen Cafés und Restaurants laden zum Verweilen..
Nach ca. 2 Stunden hatten wir die Highlights von Brünn gesehen und wollten weiter nach Olomouc, sahen aber Hinweisschilder auf Austerlitz. Also stoppten wir unsere Fahrt und hielten in Slavkov u Brna, wo wir beim riesigen Schloss übernachteten.
CZ Mittwoch, 4. April 2007: Es wurde ein Kulturprogramm!! Schlossbesichtigung gleich 2x, einmal für die oberen Gemächer und einmal für die Kellergewölbe.
Nach über 2 Stunden Führung fuhren wir dann noch zu dem Friedenshügel mit der großen Statue, die an die Gefallenen der „Dreikaiserschlacht“ erinnert. Hier sagen wir uns noch die ca. halbstündige Multimediashow über den Ablauf der Schlacht an, die zu Napoleons größtem Sieg führte.
In der alten Universitätsstadt Olmütz / Olomouc war es leider genauso kalt und windig wie in Austerlitz. Da die Altstadt relativ weitläufig ist, war die Besichtigung wegen des Wetters relativ unangenehm, auch wenn der Ort sehr schön war. Viele Gebäude erstrahlen bereits in neuem Glanz und sind liebevoll restauriert: Das alte Rathaus mit der großen astronomischen Uhr (nach der Prager die älteste), inmitten des Marktplatzes und umgeben von 3 Brunnen sowie der gewaltigen Pestsäule.
Auch die anderen Plätze hatten ihren Reiz sowie die vielen Gässchen mit den Studentenkneipen. Relativ spät fuhren wir von hier in Richtung des Freilichtmuseums der Walachei in Rosenau am Radegast / Roznow pod Radhostem, das wir allerdings wegen der beginnenden Dunkelheit nicht mehr erreichten. Wir übernachteten daher in Hranice.
CZ – SK Donnerstag, 5.04.2007: Heute also das Walachische Freilichtmuseum, von dem bis zum Mai allerdings nur das „Holzstädtchen“ geöffnet hat. Die sicher auch sehenswerten Anlagen „Mühlental“ und „Walachisches Dorf“ blieben uns verwehrt. In dem Holzstädtchen waren gebietstypische Holzhäuser wieder aufgebaut bzw. nachgebaut. In dem Friedhof der Kirche sind nicht nur alte Grabsteine sondern auch neue Gräber von herausragenden Persönlichkeiten, so z. B. Zapotek, der Laufweltmeister von 1954.
In dem „Gasthaus zum Vasek“ genossen wir heimische Spezialitäten wie Kohlsuppe, Bratwurst und eine Art Schweinegulasch mit Knödel und Kraut. Anita fand besonderen Gefallen an dem Honigwein mit einem sehr leckeren Slibowitz. Die sehr nette Bedienung lehnte ein Trinkgeld strikt ab und bat uns stattdessen, bald wieder vorbeizukommen. Da dies wohl leider so schnell nicht zutreffen wird, möchte ich stattdessen hier etwas Werbung für das Restaurant machen. Von Rosenau ging es dann weiter durch die teilweise schneebedeckten Berge der Tatra in die Slowakische Republik. Malerische Schluchten, Berge und Flussläufe erschlossen sich auf dem Weg. Da es für die Besichtigung der Burg in Oravský Podzámok bereits zu spät war, fuhren wir bis Podbiel, wo ähnliche Gebäude in vielen Dörfern wie in dem walachischen Freilichtmuseum auch heute noch bewohnt sind und die Straßensäumen. Die alten Gebäude werden nicht nur restauriert, es finden sich sogar Beispiele, wo neue Häuser in dem alten Stil passend zum restlichen Dorfbild neu errichtet werden. Schön zu sehen, dass die Tradition auch heute noch hoch gehalten und gelebt wird.
SK Freitag, 6.04.2007: Auch bei der Anfahrt von der Rückseite bietet die Burg wieder einen imposanten Anblick. Auf dem Parkplatz steigert sich unsere Vorfreude nochmals, denn von hier unten sieht man noch mehr, wie groß und imposant die Anlage ist. Mehrere gestaffelte Tore sind auf der Schautafel zu sehen – leider auch ein Hinweis, dass die Burg jeweils im April wegen Umbauten komplett geschlossen ist! Sche...
Also zunächst wieder Richtung Süden und kurz hinter Ruzomberok auf die Autobahn Richtung Osten. Nördlich von uns die Hohe Tatra, mit schneebedeckten Bergen die im östlichen Teil über 2.600 Meter hoch aufragen. Südlich von uns das Gebirgsmassiv der Niederen Tatra, deren Gipfel bis zu 2.000 Meter aufragen.
Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir die Fahrt. Bei Poprad biegen wir nach Norden ab, um ein Stück der Höhenstraße zu befahren, an der viele Skiorte liegen.
Hier sieht man noch die verheerende Wirkung, die der Sturm „Quimburga“ am 19. November 2004 hinterlassen hatte: Die hochgelegenen Wälder im direkten Schatten der Berge sind noch intakt, aber wie mit einem Lineal gezogen sind die Wälder kurz darunter bis auf ganz wenige, vereinzelte Bäume restlos kahl – ein erschreckender Anblick.
In Levoca hielten wir an, um die hinter der Stadtmauer verborgene mittelalterliche Stadt zu besichtigen. Leider war die Kirche jedoch nur zum Gottesdienst geöffnet, und somit war der bemerkenswerte Alter mit seinen 16 Metern Höhe leider für uns auch verwert. Anscheinend war wegen Karfreitag die Stadt auch sonst sehr ruhig – um nicht zu sagen tot! Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hatten wir daher in einer Stunde abgelaufen, da bis auf ein Museum mit alten Büchern alles geschlossen war.
Bei Spisske Podhradie wollten wir dann zum Abschluss des Tages dann die 4 ha große Zipser Burg(-ruine) / Spissky Hrad besichtigen, die schon von weitem wegen ihrer Größe und ihres hellen Äußern zu sehen ist. Für andere Besuchsinteressenten sei gesagt: Für Besucher ist sie erst ab Mai bis September zu besichtigten!
Der Tag war also sehr kostengünstig für uns, da wir weder Parkgebühren noch Eintrittsgebühren zahlen mussten – obwohl wir dies lieber getan hätten, als vor verschlossenen Toren zu stehen!
SK – HU Samstag, 7.04.2007: Die Nacht hatten wir auf dem Besucherparkplatz direkt unterhalb der Zipser Burg verbracht.
Von hier brachen wir relativ früh nach Presov auf. Da hier ein Teilstück Autobahn ist, ging es auch zügig voran. Presov selber hat einen kleinen, übersichtlichen Altstadtkern, den wir in ca. 45 Minuten in Ruhe (!!!) besichtigt hatten. Interessante Details wie der gem. Reiseführer gewaltige Altar mit 16 Meter Höhe blieben uns wegen der stattfindenden Messe (Ostern!) leider verwehrt.
Auch ansonsten waren die Mehrzahl der Geschäfte, Restaurants etc. „Zatrenveny“ (=Geschlossen), einen Ausdruck, den wir ja zwischenzeitlich in der Slowakei reichlich kennen gelernt hatten. OK, es ist Ostern, aber von der drittgrößten Stadt der Slowakei hatten wir uns deutlich mehr versprochen.
Also machten wir uns auf den Weg nach Kosice, die als zweitgrößte Stadt der Slowakei nur ca. 30 km südlich von Presov liegt. Wie schon so oft, war die Innenstadt für LKW gesperrt, und dies bereits sehr weit außerhalb des gem. Reiseführers interessanten Teils. Wir versuchten es noch an einer anderen Stelle, aber auch hier wurden wir noch über 2 km vom eigentlichen Zentrum „ausgesperrt“. Also disponierten wir kurzerhand um und beschlossen die weitere Tour an voraussichtlich geschlossenen Burgen und (sorry) verschlafenen Orten abzubrechen und erst einmal einen Abstecher durch Ungarn zu machen. Also fuhren wir nach Miskolc. Dieser Ort, von der Größe gem. Karte mir Presov vergleichbar hatte wesentlich mehr Leben in der Innenstadt als wir es bisher in der Slowakei erlebt hatten. Wir gingen erst einmal shoppen und beschlossen kurzerhand die Reise über Budapest weiterzuführen. Leider trafen wir hier erst in der Dunkelheit ein und entsprechend schwierig war die Suche nach dem Campingplatz: Der, den wir fanden hatte noch geschlossen und daher stellten wir uns trotz der Warnungen (freies Stehen in Ungarn verboten, selbst auf privatem Gelände muss der Eigner die Gäste polizeilich melden!) auf einen Parkplatz beim Hungaroring.
HU (Oster-) Sonntag, 8.04.2007: Alles ging gut, keine Ordnungshüter hatten uns heimgesucht. Dennoch brachte uns der erste Weg zu einem Campingplatz, Zugligeti Niche camping. Er ist speziell für WoMos ausgelegt, liegt am Ende einer Buslinie, die in ca. 5 Minuten am Moskva Ter ist, einer sehr guten Ausgangsstation in die Innenstadt. Ungarns Hauptstadt zeigte sich von seiner schönsten Seite: strahlender Sonnenschein, relativ mildes Wetter und nicht viel Verkehr (Ostern!), leider lediglich etwas windig. Wir begannen unsere Tour mit einer Busrundfahrt von 2 Stunden, damit man zunächst die wichtigsten Sachen mal gesehen hat. Insgesamt über 11 Stunden verbrachten wir hier.
HU – SK (Oster-) Montag, 9.04.2007: Zu dem Angebot des Campingplatzes gehört auch ein Frühstücksservice, den wir ausließen. Dann ver- und entsorgten wir noch Wasser und machten auch sonst „Klar Schiff“, bevor wir wieder in die Slowakei nach Piestany fuhren. Hier trafen wir unseren Freund Milan und seine Familie, mit der wir den Rest des Tages verbrachten.
Milan ließ es sich nicht nehmen, uns seinen Heimatort zu zeigen. Piestany ist ein netter, sauberer Kurort und so verbrachten wir hier einen schönen Tag. Der krönende Abschluss war nach einem sehr guten Abendessen eine Freejazz Jam Session in der Art Jazz Gallery.
SK – CZ Dienstag, 10.04.02007: Milan und sein Freund Miro haben einen Führer für uns ganz exklusiv für Bratislava organisiert! Also hieß es früh aufbrechen, damit wir mit Miro rechtzeitig an dem verabredeten Platz in Bratislava eintreffen. Big Foot stellten wir in der Nähe der Firma Elvia ab und verabschiedeten uns sehr dankbar von Milan für seine extreme Gastfreundschaft. Miro fuhr dann mit uns in die Innenstadt und hatte als Bewohner von Bratislava dennoch mit uns gemeinsam seine erste richtige Stadtführung.
Wir genossen die deutschsprachige Führung von Jozef Marek und auch Miro hörte den Ausführungen seines Schulkameraden zu.
Welche Frage auch immer
wir Jozef stellten – er kannte die Antwort. Miro machte inzwischen bei
strahlendem Sonnenschein Fotos, die mit Sicherheit besser geworden sind als
Anitas und meine.
Wer also einen professionellen Führer für Bratislava sucht, kann sich getrost an Jozef wenden: marekjoz (at) seznam.cz (Email bitte abändern, ich möchte verhindern, dass unser netter Führer mit Spam bombardiert wird bzw. tel. unter +421 für SK, dann 02 für Bratislava und dann 64775710 oder mobil 0903 / 55 10 85). Nach dem Mittagessen bot Miro sich dann noch als Taxi an, da Anita noch eine Lederjacke kaufen wollte und auch tat. Nach dem Shoppingbummel lies es sich Miro wiederum nicht nehmen uns abzuholen und zurück zum WoMo zu bringen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für all die Unterstützung und die extreme Gastfreundfreundschaft and Milan, seine Frau und Miro. Von Bratislava fuhren wir kurz vor Beginn der Rushhour zurück nach Tschechien, wo wir das Schloss Lednice im gleichnamigen Ort besuchen wollten. Da wir kurz vor der Grenze die Autobahn verließen (wir wollten für die ca. 6 km Autobahn nicht erneut die Vignette kaufen), verließen wir sie noch in der Slowakei, stießen aufgrund eines Unfalls allerdings auf einen Stau. Die Umfahrung desselben gelang mit einem ca. 15 km Umweg, als wir jedoch in Kuty (dem Ort, vor dem der Unfall stattgefunden hatte) kam uns der Abschleppwagen bereits entgegen – außer einem Umweg hatten wir also auch noch einige Minuten zusätzlich „drauf“. Beim Grenzübertritt warnte uns der Zöllner bereits vor eingeschränkter Durchfahrtshöhe in Breclav, wodurch wir abermals eine Umleitung fahren mussten!. Durch die beiden Umwege hatte sich die Schlossbesichtigung definitiv für diesen Tag erledigt und bei den Mehrkilometern glaube ich fast, dass die Autobahnvignette für einen Tag günstiger gewesen wäre!
CZ Mittwoch, 11.04.2007: Das Schloss war von außen sehr schön, innen allerdings geschlossen – mal wieder!
Lediglich der Palmengarten war zugänglich und die weitläufigen Parkanlagen.
Allerdings stimmten die akkurat gepflegten Anlagen Anita eher negativ, da sie an die drohenden Arbeiten in unserem eigenen Garten erinnert wurde!. Die nächste Etappe war Vranov nad Dyji (Frain an der Thaya), dessen Schloss landschaftlich sehr schön auf einem Felssporn liegt. Auf dem Parkplatz sahen wir allerdings den Hinweis, dass auch diese Sehenswürdigkeit erst ab Mai geöffnet hat.
Also fuhren wir direkt weiter nach Telc (Teltsch). Dieser Ort ist wie so viele andere Orte Tschechiens in der Liste des Weltkulturerbes der Unesco. Durch die vorangegangenen Stationen kamen wir jedoch erst um 15:30h am Schloss an, wodurch wir zur letzten Führung zu spät kamen (April 15:00h, Mai bis 16:00h!). Der Ort liegt eingerahmt zwischen zwei Teichen und Bächen
und die Häuser um den Marktplatz sehen aus wie für eine Theateraufführung aufgebaut – einfach perfekt.
Der nächste Ort, Jindruchuv Hradec (Neuhaus) soll vor allem wegen seiner Burg sehenswert sein, die aber mit Sicherheit bei unserem Eintreffen um 18:00h schon geschlossen hatte. Da der Ortskern mit Big Foot nicht erreichbar und einsehbar war (bei einem tollen Eindruck hätten wir sicherlich doch eine kleine Fußtour unternommen), fuhren wir noch nach Ceske Budejovice (Budweis). Hier kauften wir noch kurz ein, bevor wir die Nachtruhe einläuteten.
CZ – D Donnerstag. 12.04.2007: Von Budweis fuhren wir ca. 10 km zu dem Schloss Hluboká nad Vitavou (Frauenberg). Diese Anlage wird mit Schloss Neuschwanstein verglichen und ist im Tudorstil erbaut. Die Führung von ca. einer Stunde war sehr interessant und zeigte einige der sehr schönen Räume. Auch von außen war das Schloss eine Augenweide.
Nach der Besichtigungstour fuhren wir weiter nach Böhmisch Krumau / Ceský Krumlov. Was soll ich sagen? Einmalig? Wunderschön? Die Moldau macht hier mehrere spitze Kehren und auf zwei der Felsrücken hatten man eine Burganlage errichtet. Die beiden Teile wurden dann mit einer Bücke verbunden, die im Laufe der Jahre mit Wohnräumen erweitert worden sind.
Da auch andere Stadtteile auf Felsrücken stehen, gibt es noch weitere Brücken, die die Schluchten überspannen – und dann natürlich diejenigen, die über die Moldau führen.
Das Schloss selber ist ebenfalls einen Besuch wert. Da jedoch im April bereits relativ früh geschlossen wird, konnten wir nur Teil eins der Führung mitmachen, Dauer ca. 1 Stunde und sehr lohnenswert. Nach der Führung beobachteten wir noch die Bären in dem Bärengraben und schlenderten anschließend durch die bezaubernde Stadt. Immer neue, tolle Motive taten sich auf. So verbrachten wir die Zeit bis 19.00h hier und haben keinen Minute bereut.
Diesmal waren wir sogar froh, früh im Jahr unterwegs gewesen zu sein, denn die Vielzahl der anderen Touristen lies für die Hochsaison im Sommer grauenvolles Gedränge befürchten! Jetzt ging unser Urlaub wirklich dem Ende zu und wir fuhren noch bis 21:30h, bevor wir auf der A3 einen Autohof für die Nacht ansteuerten.
D Freitag, 13.04.2007: Nach einem Frühstück in dem Autohof nahmen wir die letzten 450 km in Angriff und kamen nach ca. 6 Stunden heil wieder in Bad Kreuznach an.
Zusammenfassung: Ein schöner Urlaub, auch wenn viele Sehenswürdigkeiten noch geschlossen hatten. Merke: April bzw. früher ist eine ungünstige Zeit für Tschechien und noch mehr für die Slowakei! Ferner sollte man bedenken, dass Montag die Sehenswürdigkeiten i. d. R. geschlossen haben. Je weiter man in den Osten kommt, desto schlechter sind die Länder jeweils touristisch erschlossen, wobei die Slowakei noch Jahre zurück ist. Dennoch: Wer alles sehen wollte, hätte Monate zu tun! Landschaftlich sehr schön bis faszinierend und für Wohnmobile kein Problem, da das freie Stehen erlaubt ist (auch wenn in unserem Slowakei-Führer genau das Gegenteil steht, aber von dem waren wir sowieso nicht angetan!). Wer sich wundert, warum viele der Fahrzeuge SUV’s sind, wird spätestens bei Kontakt mit älteren Varianten so genannter „Straßen“ wissen, warum man hier die längeren Federwege zu schätzen weiß! Wir hatten lediglich einen richtigen Sportwagen gesehen und wie lange der noch intakte Spoiler haben wird, bevor er sie sich an den extrem tiefen Spurrillen bzw. Löchern abreißt, kann höchsten in Stunden als in Tagen gerechnet werden. Selbst gute luftgefederte Sitze schlagen häufig durch! Und wer auf engen Straßen aus den gewaltigen Spurrillen herauskommt, betet, dass bei den folgenden Schlenkern kein LKW von vorn kommt! Dennoch, wann immer uns einer unserer Wege durch oder an Tschechien bzw. der Slowakei vorbei bringt, einen Stopp oder Abstecher ist immer lohnend.
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