Island 2010, Teil 6 Besucher/Visitors
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"Island 2010, Teil 6, die fünfte Woche in Island, von Reykjavik nach Vik"

HINWEIS: Aufgrund der Dauer und des Umfangs der Reise ist der Bericht in mehrere Teile aufgesplittet!

 

 

26.08.2010 Anfangs-km: 137.505, End-km 137.508, gefahren 3 km (sowie ca. 5 km auf dem Motorrad)

Die Nacht war dann doch nicht so nervig wie zunächst befürchtet: Die Jugendlichen, die sich hier ihre Wettrennen lieferten, hörten dann irgendwann ab Mitternacht damit auf.

Da ich auf die Burn-outs keine Lust hatte und doch recht weit weg vom Stadtzentrum war, fuhr ich zunächst tanken (130l, entspricht 27l/100km) um dann am Hafen in der Straße Eyjarslóð einen neuen Stellplatz zu beziehen.

 

Dort holte ich dann auch die Suzuki aus der Heckgarage. Den Donnerstag verbrachte ich dann so, wie ihn brave Touris verbringen sollen: Reykjavik erkunden.

 

Mit der Suzi war das natürlich extrem einfach, losfahren, was schönes sehen, anhalten, ansehen, Foto machen, weiter.

 

 

Auf dem abendlichen Fußweg ging ich dann an einigen Hallen entlang, wo ich fetzige Rockmusik hörte. Da die Tür offen war, ging ich hinein, wo ich die Band „MIRI“ bei ihren Proben für das morgige Konzert bewundern durfte.

 

Nach dem Abendessen war dann auf der Straße Laugavegur cruisen der Einheimischen angesagt. Fette Motorräder, Amischlitten ohne Ende, ein weiterer Ohrenschmaus!

Dass so viele Ami-Schlitten unterwegs waren, lag wohl an dem vorher stattgefundenen Schönheitswettbewerb, den ich aber leider verpasst hatte.

 

 

27.08.2010 Anfangs-km: 137.508, End-km 137.517, gefahren 9 km (sowie ca. 10 km auf dem Motorrad)

Freitag weiterer Stadtbummel, hier die Kirche,

 

mit aus meiner Sicht tristem Innenraum,

 

mit Erik dem Roten-Denkmal,

 

das Parlamentsgebäude,

 

das Kulturhaus,

 

die Suzi in der Straße Laugavegur – wobei ich hier beim „cruisen“ irgendwie nicht so richtig Aufsehen erregte!!,

 

der See Tjörnin mit dem Rathaus im Hintergrund,

 

Blick vom Perlan,

 

mit dem künstlichen Gysier,

 

das Island-Relief im Rathaus,

 

und hier ein schöner Platz in der Altstadt.

 

In der Touristeninformation habe ich dann die Sammlung der kostenlosen Führer komplettiert, für jeden nur zu empfehlen.

 

Da der Fußweg bis ins Zentrum doch recht weit war, hab ich nach dem Verstauen der Suzi dann nochmals umgeparkt, diesmal direkt auf einen Parkplatz beim Hafen, die Straße dort heißt „Faxa Gata“. Allerdings hatte ich es mir nicht nehmen lasen die Laugavegur zumindest einmal mit Big Foot runter zu „cruisen“ -  diesmal hatte ich im Vergleich zu dem Versuch mit der Suzi einige „Bewunderer“! J

Abends bin ich dann in das Konzert von der Band MIRI zwecks Vorstellung ihrer neuen CD gegangen, hier einer der beiden Vorgruppen,

 

und hier die Jungs von MIRI dann in „Action“.

 

Das Konzert ging bis kurz vor 24:00h, ich bin dann noch durch die Laugavegur abgelaufen, wo das Leben pulsierte, ebenso wie in der anschließenden Fußgängerzone. Hier bin ich noch in 2 Bars, wo ebenfalls Livemusik angesagt war. Als ich dann um 03:00h zurück zu Big Foot ging, war bei den Feierwilligen ganz eindeutig noch lange nicht Schluss!

Hinweis: Sven Strumann hatte mich davor gewarnt, in Reykjavik außerhalb von den Campingplätzen zu übernachten, da hier wg. Drogen etc. die Kriminalität recht hoch sei und ein Wohnmobil ein häufiges Ziel sei. Ich habe zum Glück diese Erfahrung nicht gemacht, möchte sie aber trotzdem sicherheitshalber nicht unerwähnt lassen!

Ach ja, wer sich ein Geländewagen in Island mieten möchte, ist mit Sicherheit über die Kosten erstaunt. Allerdings darf man nie vergessen, dass für die Tourismussparte die Saison 3, vielleicht 4 Monate dauert und solch ein Geländewagen spätestens nach 2 Jahren so verschlissen ist, dass es bei einem verwöhnten Amerikaner oder einem rechtsstreitsüchtigen Deutschen damit wohl nur Ärger geben würde. Eine kostengünstige Alternative ist aber www.CheapJeep.is, wo Fahrzeuge wesentlich günstiger zu bekommen sind, allerdings auch ggf. mit Macken, wie sie bei den hier herrschenden Pisten nach 10-jährigem Quälen auftreten können!

 

 

28.08.2010 Anfangs-km: 137.517, End-km 137.719, gefahren 202 km

Am Samstagmorgen habe ich dann noch schnell dieses Foto vom Stellplatz gemacht,

 

bevor ich weiter Richtung Südwesten gefahren bin, wo ich zunächst die „Brücke zwischen den Kontinenten besichtigte,

 

wo in dem Graben jede Menge "Notizen" hinterlassen wurden.

 

Auf dem „europäischen“ Kontinent ist dann bei Reykjanes ein Geothermalkraftwerk,

 

und Stellen, an denen heißer Dampf aufsteigt.

 

Ganz am Südzipfel ist ein Leuchtturm mit schöner Aussicht.

 

Ohne einem Besuch der Blauen Lagune ist kein Islandaufenthalt komplett, hatte mir jemand gesagt, allerdings waren mir 5.000 ISK (ca. EUR 35,-) für das sicherlich schöne Badevergnügen doch zuviel.

 

Bei Selatangar befindet sich ein verlassener Ort, wo bis Ende des 19ten Jahrhunderts Fischer wohnten.

 

Zur Nachtruhe stellte ich mich dann beim Sportplatz in Eyrarbakki hin. (Am nächsten Morgen stelle ich fest, dass das große Gebäude keine 300 m entfernt der „Knast“ ist!)

 

 

29.08.2010 Anfangs-km: 137.719, End-km 137.850, gefahren 131 km

Leider heute am Sonntagmorgen regnerisch etc.. Unterwegs auf der 35 bei Selfoss sehe mal wieder einen „Big Foot – bei deren Einstiegshöhe wäre manchmal eine Leiter angebracht!

 

Unterwegs komme ich an diesem sehr schön ausgeprägten Vulkan mit See vorbei, Kerið heißt er.

 

Das nächste Ziel ist Geysir, der sowohl dem Ort den Namen gab, als auch allen anderen Geysiren.

 

Der eigentliche „Geysir“ erwacht nur noch bei Erdbeben.

 

Der Strokkur ist derjenige, welcher so alle 7-10 Minuten Fontänen bis zu 35 m ausspuckt.

 

 

Je länger die Pausen, desto höher i. d. R. auch die Fontänen.

 

Hier gibt es noch jede Menge weitere tolle Motive.

 

Irgendwann habe ich dann auch eine Dusche abbekommen, als ich direkt am Absperrband stand, der Wind gedreht hatte und eine besonders hohe Fontäne kam – Kopf, Overall, alles nass!

 

Nach dem Abtrocknen ging es dann zum Gullfoss.

 

Irgendwann kam dann doch mal die Sonne durch und ich konnte dann diesen Regenbogen aufnehmen.

 

Bei Brúarhlöð hat der Hvitá diese schöne Schlucht geschaffen.

 

Ich fuhr dann zurück nach Geysir, wo ich übernachtete.

 

 

30.08.2010 Anfangs-km: 137.850, End-km 138.130, gefahren 280 km

Am diesem Montagmorgen fuhr ich die 35 hoch Richtung Nordosten.

Unterwegs Vulkane, was sonst?

 

Die Strecke ist eigentlich ganz gut ausgebaut, ist sie doch die Hauptverbindung zwischen Süden und Norden.

 

Das Ziel Kerlingarfjöll ist für Wanderer sicher lohnenswert, aber bei dem kühlen und nur teilweise sonnigen  Wetter hatte ich dazu keine Lust.

 

Zurück ging es die gleiche Strecke, dann auf die „1“ und noch einen Stopp bei Keldur, ein Unesco-Weltkulturerbe mit den ältesten Häusern auf Island, sie gehen zurück auf das 12te oder 13te Jahrhundert.

 

 

Leider waren nicht alle zugänglich, auch der Fluchttunnel aus dieser Zeit blieb mir verborgen.

 

Übernachtet habe ich nach dem Tanken (165l, entspricht 28.2l/100km) dann Hvolsvöllur an der „1“.

 

 

31.08.2010 Anfangs-km: 138.130, End-km 138.253, gefahren 123 km

Die erste Etappe heute am Dienstag war nicht weit, der Wasserfall Seljalandasfoss liegt quasi direkt an der „1“, man muss die 249 nur ein kurzes Stück fahren.

 

Eine Höhe von 60 m und das man hinter ihm hergehen kann, machen aus ihm schon etwas Besonderes.

 

Dieser Wasserfall wird aus dem Gletscher des Eyjafjallajökull mit 1.666 m gespeist.

Da dieser Vulkan ja 2010 den Luftverkehr lahm gelegt hat, baut man anscheinend zur Besichtigung eine autobahnmäßige Straße zu dem Gletscherrand – wenn auch die Steigung dafür heftig ist. Als ich an dem neuen Weg ankam, war das Verbotsschild gerade zur Seite geräumt, also nichts wie hoch. Wegen sehr starken Wolken, sah ich allerdings nur einige 100 m weit, und das auch nur für kurze Zeit. Die Wolkenfront im Hintergrund machte 10 min. später dann auch das letzte bisschen Sicht zunichte. (NB: Als ich ca. 2h wieder hier vorbeikam, war die Zufahrt wieder gesperrt.)

 

Ich fuhr die F249 an der Krossá (Markarfljót) entlang, die zunächst super ausgebaut war, dann aber immer mehr zur F-Straße mit 3 Ziffern wechselte.

 

Im Dunst konnte man trotzdem den Gletscher des Eyjafjallajökull sehen.

 

Kurz nachdem die F249 nur noch als gestrichelte Piste auf der Karte verzeichnet war, kam man dann sehr nach an eine Gletscherzunge heran.

 

Hier wurde vor giftigen Gasen des Vulkans gewarnt.

 

Bei einer Reisegruppe, die mit einem Jeep unterwegs war, hörte ich von dem Führer & Fahrer, dass unter dem Gletscher ein Lavafluss sich fast bis dem Fuß durchgefressen hätte. Gem. seiner Aussage sind oben noch aufsteigende Gase des Vulkans zu sehen (großer Kreis oben links). Einer hatte sich trotzdem mit seinem Jeep bis zu dem Gletscher vorgewagt (Kreis unten) und ein Hubschrauber kreiste über dem Gletscher (kleiner Kreis oben).

 

Danach fuhr ich die Piste noch weiter, wobei die Gegend, genannt Þórsmörk wirklich sehr schön ist,

 

allerdings sind einige Flussdurchquerungen wegen der Steinbrocken im Fluss recht heftig gewesen, was zu einer Kaltverformung des Unterfahrschutzes führte (rechts ist sie jetzt etwas höher) – hatte halt versäumt, sie hochzuklappen. L

 

Wie gesagt, eine sehr schöne, wilde Gegend mit tollen Felsformationen,

 

auf dem Rückweg fuhr ich dann wesentlich vorsichtiger und habe mir deswegen diesmal nur den Rückstrahler auf der linken Seite abgerissen – wegen der „Kaltverformung“ war an ein Hochklappen wg. Verspannungen nicht mehr zu denken. L

 

Bei dem Parkplatz vom Seljalandasfoss wollte ich dann kurz was essen und als ich in die Kabine gehe, stelle ich fest, dass die Ersatzkaffeekanne aus Glas aus dem Schrank gefallen und in tausend Fetzen war. (Push-Loc muss wohl bei der Rüttelei aufgesprungen sein, denn die Tür war zu 99,9% zu gewesen). Wie gesagt, zum Glück das Reserveteil, sonst sähe es mit dem weiteren Urlaub gaaaaaanz schlecht aus. J Na ja, nach dem Aufräumen und anschließendem Essen noch schnell ein Foto von diesem Big Foot gemacht.

Bei Rútshellir dann diese Höhle mit vorgebautem Schuppen noch schnell fotografiert

 

Und dann weiter nach Skogar,

 

wo ich das Museum für Verkehr, Heimatabteilung und wieder aufgebauten Häusern besichtige.

 

Dieses Museum ist wirklich mal umfangreich und sehenswert, nicht so ein „Gebastel“, wie die meisten, die ich bisher gesehen habe.

Hier darf ich auch die Nacht über stehen.

 

 

01.09.2010 Anfangs-km: 138.253, End-km 138.327, gefahren 74 km

Ein paar Meter waren es am heutigen Mittwochmorgen nur bis zum Skógafoss,

 

62 m hoch,

 

und sehr schön anzusehen.

 

Ich hatte schon am Vortag Hans-Martin, einen Bekannten von Sven Strumann, der im Museum arbeitet und auch hier seit Jahren lebt, gefragt, was denn mit den ganzen Vögeln auf den Straßen etc. sei. Er erklärte mir, dass jetzt die Zeit ist, wo die Sturmvögel langsam die Nester verlasse, aber vielfach einfach noch nicht in der Lage sind, richtig zu fliegen und wohl auch häufig noch von den Eltern zu sehr vollgestopft sind. Früher gab es zu dieser Zeit bei den Isländern öfters gebratenen Vogel zum Essen! Heute werden viele auf der Straße überfahren, da dort für sie eine gute Startbahn bei ihren Startversuchen zu sein scheint. Ich kam jedenfalls sehr nahe an diesen hier heran und musste an den englischen Namen denken (Fulmar), was ein sehr erfolgreiches Vinten-Produkt war. Daher habe ich in Gedenken an den früheren Inhaber Bill Vinten (in aller Hochachtung!), Sohn des Gründers, gegnadeten Ingenieur und vor allem begeisterten Vogelkundler ihm den Namen Bill gegeben: Mögen beide noch ein langes und schönes Leben haben.

 

Nicht weit davon entfernt biegt die 221 links zu einer Gletscherzunge des Mýrdals-Jökull ab,

 

der Solheimajokull heißt.

 

Auf dem Rückweg blockierte mir dieser Sturmvogel die Fahrbahn,

 

dass ich ihn vertrieben habe, fand er gar nicht lustig!

Und da ich schon mal am Namen vergeben war, taufte ich ihn in Gedanken Richard (dito in aller Hochachtung!), dem genialen Entwickler während der letzten Jahre bei Vinten. Mögen beide lange den Wind in ihrem Gesicht haben, der eine beim Fahren seines Motorrads, der Vogel in den Lüften.

 

Auf dem Weg zu den Felsen von Dyhólaey – es geht über eine recht ruppige Schotterstraße dorthin – sah ich diese überaus interessante Wohnmobilbasis!

 

Die Felsen dort bilden tolle Ansichten,

 

es gibt jede Menge künstliche Bögen,

 

Durchbrüche in den Bögen selber,

 

vom Leuchtturm aus sieht man den großen Bogen noch viel besser.

 

Wenn man kurz danach die 215 nimmt, kommt man zu diesem Strand,

 

wo die Basaltformationen ein interessantes Motiv bilden.

 

Der Brandung zuzusehen, ist einfach toll, da hier die Wellen teilweise sehr hohe Brecher erzeugen.

 

Ich war über 4 Stunden hier, hoffte darauf, dass ich um die Felszunge herumlaufen könnte, aber auch nachdem die Flut mit Sicherheit schon lange vorbei war, kamen immer wieder Brecher, die den Felsvorsprung überspülten, da nun die Wellen heftiger geworden waren. Hinter dieser Biegung sollen weitere sehr schöne Felsformationen sein sowie eine Höhle.

 

Aber als selbst dieser Isländer, der nach eigener Aussage bereits mehrfach dort gewesen war, von der Brandung fast überrascht worden wäre, gab ich auch auf.

 

Ich fuhr nach Vik, wo ich bei dem „Deutschen Gedenkstein“

meinen Übernachtungsplatz einnahm. Hauptgrund für meine Wahl war aber nicht das Denkmal, sondern dass ich hier:

  1. schön gerade stand,

  2. fast direkt am Meer,

  3. und trotzdem noch eine schnelle Internetverbindung hatte!

 

 

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Stand: 24. September 2010