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"Big Foot 44"

 

oder

 

Es war einmal vor langer, langer Zeit ...

Diese Seite ist meinem Freund Orest gewidmet, der mir wie schon so oft selbstlos und mit Begeisterung bei der Lackierung geholfen hat!

 

So beginnen normalerweise Märchen, bei mir allerdings diesmal die Geschichte von der Lackierung von Big Foot. Im Oktober wurde er stillgelegt und in der Halle „eingemottet“. Stück für Stück begann ich mit der Demontage. Seitdem verbrachte ich nicht nur fast sämtliche Wochenenden an ihm sondern auch noch alle Urlaubstage (1. November – 4. November 2007 und 22. Dezember 2007 – 06. Januar 2008, Karfreitag den 21.03.08 bis 30.03.08) – wenn meine Frau mir nicht ernsthaften Ärger angedroht hätte, wäre ich auch noch während Heiligabend und 1ten Weihnachtstag hingefahren, am 2ten war ich allerdings - wenn auch kurz – wieder am schaffen!

 

Zunächst ein Bild von dem Kasten des Stromaggregats: Hier wurden die Lüfter zum Reinblasen von Frischluft zur Kühlung (angeblich 30 m³ / min / Lüfter) und einer zum Rausblasen der Abgase (Rohr zur Abgasführung fehlt noch) eingebaut,

 

dann die druckluftbetätigten Zylinder der Verschlussklappen sowie 2 Lüfter zum Absaugen der Abwärme montiert,

 

und die Klappen mit Dichtlippen montiert und justiert.

Anschließend wurde zwecks Lackierung alles wieder demontiert.

 

 

Die Nummernschildhalterung wurde ja schon mehrfach umgebaut, hoffentlich nur zum letzten Mal (logo, dass auch die Stromzufuhr zwecks Beleuchtung wieder angepasst werden musste).

 

 

Bei dem Koffer waren die Klebestellen an den Kanten inzwischen durch UV-Licht und die fehlende Schutzschicht durch Lack stark gealtert. D. h. der rissige Kleber musste mit einer Ziehklinge entfernt werden und anschließend neu Kleber eingespritzt werden.

 

 

Mehrfach dachte ich während dieser Wochen „So, jetzt hast du aber wirklich das letzte Teil abgebaut!“. Doch es wurde immer mehr und mehr. Ganz klar, die Türen und die Frontscheibe mussten raus, auch die Fenster in den Türen.

 

 

Der Kabelbaum sollte jedoch drin bleiben, ich merkte jedoch schnell, dass dies bei dem Streichen und Lackieren nur noch mehr Probleme bereiten würde – also flog er auch noch raus. Gut, dass ich die Stecker und Schalter, die Beleuchtungssymbole und der deren Stecker bereits bei früheren Arbeiten am Armaturenbrett beschriftet hatte. Das erleichterte die Demontage, denn zwecks späteren, einfacheren Zusammenbaus brauchte ich nichts mehr zu beschriften.

 

 

Damit dürfte die Lackierung nochmals einfacher und sauberer ausfallen als mit einem abgeklebten Kabelbaum, der evtl. in die frische Farbe gerät.

 

 

Unter dem Armaturenbrett auf der Beifahrerseite ist eine Stecker-Buchsen-Leiste, wodurch der Kabelbaum hier einfach getrennt werden kann.

 

 

Schließlich war nur noch das Lenkrad, das Kupplungs- und Bremspedal im Fahrerhaus.

 

 

Hinter dem Gummi der Frontscheibe und an ein paar anderen Stellen gab es auch einige Durchrostungen, die man aber vorher nicht gesehen hatte! Die Lösung zur Reparatur hieß Verzinnen. Auf die gründlich entrostete Stelle wird eine Kontaktpaste für Zinn mit dem Pinsel aufgetragen,

 

dann mit der offenen Flamme erwärmt.

 

Anschließend wird das Loch mit ganz normalem Lötzinn zugespachtelt. Hierzu nimmt man ein Holzstück, um nach dem Auftragen des Zinns die Oberfläche so glatt wie möglich zu bekommen. Anschließend wird es geschliffen.

 

 

Alle Teile wie Stoßstange, Kotflügel, Dachluke etc. wurden demontiert, entrostet, wo nötig geschweißt, mit Rostschutz versehen und wenn nötig gespachtelt. An manchen Wochenenden waren meine Fingerspitzen vom Schleifen wund und ich versuchte sie mit Wundcreme bis zur nächsten Schleifaktion wieder einigermaßen fitt zu kriegen.

 

 

Ich habe von vielen Teilen Fotos gemacht, damit ich es bei der späteren Montage einfacher habe. Was soll ich sagen - ich hätte ruhig noch mehr Fotos machen sollen, kostet ja mit Digitalfotografie nichts mehr.

 

 

 

Am Anfang versuchte ich mein Glück mit Sandstrahlen, was jedoch aus mehreren Gründen auf ein Minimum begrenzt wurde. Erstens war es eine RIESEN Sauerei, die Sandpartikel gelangten wirklich überall hin. Zweitens war ohne Schutzbrille, Ganzkörperschutzanzug, Handschuhe etc. das Sandstrahlen auch für mich selber eine riesige Sauerei. Und drittens benötigt man fürs Sandstrahlen einen extrem hochwertigen Kompressor mit mindestens 500l / min Förderleistung, besser noch mehr. Obwohl der Kompressor in der Firma nicht der schlechteste ist, aber dafür war er doch zu schwach. Daher gab es bei längerem Sandstrahlen unangenehme Aussetzer, weil der Sand im Schlauch scheinbar verstopfte.

Irgendwann war aber dann auch die letzte erkennbare Roststelle beseitigt und mit einem Pinsel wurde der Rostschutz aufgetragen. Die Rostschutzfarbe und der Füller waren von Würth.

 

 

Irgendwann wurde dann auch beschlossen, dass es am besten sei, alle Türen und Klappen am Wohnkoffer auszubauen. Damit würde es dann beim Öffnen selbiger keine hässlichen, unlackierten Stellen mehr geben.

 

 

Tja, und nach über 3 Monaten gab es dann irgendwann wirklich nichts mehr zum Ausbauen und es ging ans Lackieren, zuerst der Primer,

Hier mal ein Foto, nachdem der erste Schwung der Kleinteile gespritzt worden war. Das Bild zeigt ca. ¼ der Kleinteile!

 

 

Auch die Räder wurden demontiert und die Felgen silbern gespritzt. Die Details zur De- und Montage s. auch hier.

 

Die Innenverkleidungen wurde ebenfalls mit dem gleichen Lack behandelt.

 

 

Aluteile wie die Tankabdeckung benötigten einen speziellen Primer.

 

 

Das Fahrerhaus wurde gefüllert, um eine schönere Oberfläche zu erhalten und dann zwischengeschliffen,

 

 

dann die schwarzen Bereiche lackiert (grob gesagt alles unterhalb des Koffers), Rahmenteile wurden mit Unterbodenschutz behandelt,

 

 

und schließlich ging es an den endgültigen Farbauftrag, ein spezieller 2K LKW-Lack in RAL 1002, sandgelb.

 

 

Das Entfernen der Abklebe-Papiere war schöner als Weihnachtsgeschenke auspacken! Unnötig zu sagen, dass alle Schrauben und Muttern gegen solche aus VA ausgetauscht wurden (zumindest dort, wo die Festigkeitsanforderungen dies erlaubten) und alle Dichtungen und sonstigen Gummiteile gegen neue ausgetauscht wurden (Zum Glück hat Mercedes Benz auch nach fast 30 Jahren noch alle Ersatzteile verfügbar!).

 

 

Beim Zusammenbau wurden dann die im Laufe der Jahre zusätzlich gelegten Kabel (wie z. B. für die Warnleuchte der ausgefahrenen Trittstufe am Wohnkoffer) ebenfalls auf die Stecker / Kupplungsleiste unter dem Armaturenbrett aufgelegt. Damit sollte es bei der nächsten Lackierung noch schneller gehen!

 

 

Viele nachträglich installierte Kabel wurden im Laufe der Jahre einfach auf dem kürzesten Weg verlegt, ohne dem Verlauf des Kabelbaums zu folgen. Auch hier räumte ich auf.

 Vorher:

 

 

Der Fußboden nach der Aktion (einmal hatte ich bereits zwischenzeitlich gefegt).

 

 

Anschließend ergab sich unter der Klappe ein richtig schönes „Bild“.

 

 

Die Scheibenwaschanlage erhielt eine elektrische Pumpe,

 

die über den Schalter an der alten Fußpumpe aktiviert wird (eigentlich dient der Schalter zur automatischen Aktivierung des Scheibenwischers beim Betätigen der Scheibenwaschanlage.

 

 

Die Lüftungsöffnungen für die Stromartwandler und den PC waren einfach ausgeschnitten und dann mit den Gittern verkleidet. Dies fand ich nicht mehr so schön und hatte mir Rahmen aus Alu bauen lassen.

 

 

Das Vergrößern des Ausschnitts war das kleinste Problem, aber die Platzverhältnisse auf der Innenseite waren extrem eingeschränkt, was die Montage pro Rahmen auf ca. 2 – 3 Stunden anschwellen ließ!!

 

 

Aber schließlich waren auch sie drin und vor allem von innen sieht der Ausschnitt jetzt richtig sauber und ordentlich aus – dumm nur, dass es man normalerweise NIE sieht!!

 

So, und nun ein paar Eindrücke von dem fast fertigen Produkt:

 

Für diejenigen, die an den Materialien interessiert sein sollten:

2k-VOC Nonstop-Primer weiß  7,5l
2k-VOC Harter 25-30                 2,4l
2k-VOC Füller                             1,5l
2k-VOC-Härter                            0,5l
HS-Fleet-Lack PG RAL 9005   4,0l  €44,50/l in 2008 (um mal einen Anhalt der Kosten zu geben)
HS-Fleet-Lack PG RAL 1002   9,0l
1k-Etch Primer                            1 Dose (für Alu)
HS-Härtder Stando-Fleet           1,5l
Stadox VOC-Füller                      2,0l
2k-Härter MSX5-25                    0,5l

Bitte fragt mich nicht, was für was ist!Wir haben der Lackierei beschrieben, was wir machen wollen (LKW Kabine und Wohnmobil-Koffer mit den Maßen XYZ) und er empfahl uns dann die Materialien.
Wir waren sehr zufrieden mit der Fa. Vögeli, speziell Hr. Fritz - danke!

 

Danke auch an mein Sohn, der mir hierbei oft geholfen hat.

 

Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten: Webseitenschriftzug für das Heck, eine Windrose hinten rechts auf dem Koffer sowie auf der Fahrerseite eine stilisierte Szene von Kamel, Pyramide, Palmen und Dünen und die Lackierung der Abschleppstange. Ferner sind noch ein paar Lackfehler zu beheben, sowie die im Text bereits aufgeführten Positionen.

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Stand: 24. September 2010