"Big Foot 48"
oder
Die PUMPE ...
Zunächst möchte ich hier darauf hinweisen
dass ich die letzten Feinheiten für die Befestigung des Motorradkäfigs in der
Heckgarage fertig gestellt habe. Details habe ich wegen des Zusammenhangs aber
in die vorherige Seite gepackt, für die, die wegen Details vielleicht noch
Fragen hatten, bitte ich diesen Link zu verwenden
und dann auf der Seite nach unten zu scrollen.
OK, und nun zu der wirklich traurigen
Woche! Nachdem ich mit dem Abschmieren und allen Ölwechseln fertig war, habe ich
Big Foot am Donnerstag, 23.04.2009 zum TÜV & ASU bei meiner Mercedes Benz
Werkstatt abgeliefert. Ich finde es bequemer, da hier evtl. notwendige
Einstellungen bei der ASU gleich mitgemacht werden können und evtl. Arbeiten z.
B. an der Bremse auch gleich erledigt werden können. Da der Anhänger auch mit
dem TÜV fällig war, habe ich also auch den gleich mit abgeliefert.
Was soll ich sagen, steht ja eigentlich
schon alles oben, ich bin traurig. Kein Sternchen, kein Lob, kein Bonus, nix,
und das nach der ganzen
Lackiererei etc. für den Hänger Ende letzten Jahres und
im Winter
2008/2009 bei Big Foot!
Da rödelt man und
das einzige was die hinschreiben ist „Ohne erkennbare Mängel“.
Na ja, zum Aufmuntern ging es dann Freitag
Nachmittag, 24.04.2009 Richtung Sonnefeld zum Rüdiger, besser bekannt als „Die
Pumpe“!
Wie sein Spitzname schon sagt, ist er der
Spezialist für Einspritzpumpen, hat jahrzehntelang als Fachmann für
Einspritzpumpen in einer Werkstatt gearbeitet und ist u. a. auch derjenige, der
z. B. Udo Heidenreich bei den Tuning-Maßnahmen bei seinen Wettkampf-LKW für
Trucktrail etc. motorenseitig hilft.
Am Samstag morgen ging es dann in der Halle von Ronny Rupp, der auch
tatkräftig mithalf, los.
Luftzufuhr und Zylinderkopfdeckel ab.
Zuerst wurden die beiden Schrauben festgezogen, die die Wellen der Kipphebel
führen. Das sie sich lösen ist laut Rüdiger wohl ein häufiger Defekt. Damit sie
sich nicht wieder unbeabsichtigt lösen können, erhielten sie mit dem Körner
jeweils einen Schlag.
Danach wurden die alten 4-Loch
Einspritzdüsen ausgebaut und durch neue mit 5 Löchern ersetzt.
Rüdiger zeigte mir anschließend das
Einstellen der Ventile – dieser „Job“ war mehr als Überfällig. Danach kam dann
Rüdigers Spezialgebiet, die PUMPE! Der Förderbeginn wurde um 2° vor-verstellt
(s. Markierung)
die LDA wurde neu eingestellt
und die Fördermenge korrigiert.
Dann noch Kleinigkeiten, wie
Kraftstofffilterwechsel, Schauglas reinigen und Sieb säubern,
Ventildeckeldichtung tauschen, Gasgestänge schmieren & einstellen und dann halt
alles zusammenbauen (ich hoffe, ich habe jetzt nicht zuviel vergessen).
Tja, und nun zu den Daten: Laut Rüdiger
holt er bei dieser Maßnahme ein Mehr von ca. 30 PS PLUS raus. Die
Leistungssteigerung merkte man bei den anschließenden Fahrvergleichen auch: Den
Autobahnanstieg der A60 von Ingelheim nach Mainz hatte ich bei der Hinfahrt im
4ten Gang mit 68 km/h geschafft. Auf der Heimfahrt drehte ich extra noch einmal
bei Ingelheim um und fuhr den Berg erneut hinauf, diesmal problemlos im 5ten mit
77 km/h. D. h. also , dass das Fahrzeug vorher statt der im Brief angegebenen
169 PS wohl nur 138 PS gehabt hat (und nun halt die nominell angegebenen 169 –
wie sollte es auch anders sein!!!!).
Was hat also das ganze gebracht, wie
konnte das meine Enttäuschung vom Vortag mit dem TÜV etc. beheben? Nun,
überhaupt nichts! Warum:
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Einen „Wheely“
kriege ich mit Big Foot nach wie vor nicht hin!
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Nicht mehr Rauch, nur
beim Starten ein kleines schwarzes Wölkchen - ich will doch was sehen für mein
GELD!! |
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· Das
Motorengeräusch ist nicht mehr so scheppernd wie vorher sondern kernig und
aggressiver – wer braucht so was??? |
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· Trotzdem ist
die Geräuschentwicklung anscheinend weniger – durch die bessere Verbrennung
durch die 5 Düsen? Egal, meine bisherige Ausrede gegenüber meiner Frau, dass
ich sie nicht gehört hätte wird immer unglaubwürdiger! |
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· Bei
Geradeaus-Fahrten und leichten Steigungen brauche ich kein Vollgas mehr zu
geben, um auf akzeptable Reisegeschwindigkeit zu kommen, dass heißt ich kann
kaum noch den Fuß entspannt flach hinlegen sondern muss in permanent zurück
nehmen – Leute, dass gibt auf Dauer Krämpfe in die Wadenmuskeln! |
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· Das
Gaspedal reagiert schon auf leichtestes Antippen, wie soll ich das nervlich
durchstehen?? |
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· Der
Schub ist enorm, auch aus niedrigen Umdrehungen, die Endgeschwindigkeit lag
bei der Heimfahrt auf einer privaten, abgesperrten und ebenen Teststrecke bei
ca. 110 km/ bei 2.800 U/min (gemessen mit GPS!), durch erweitern der
zulässigen Abregeldrehzahl auf 2.900 wären wahrscheinlich 115 km/h möglich
gewesen – leider war dafür die Teststrecke zu kurz! |
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· Ach
ja, auf der gesamten Strecke musste ich nur 4x den 4ten Gang bemühen, die
geringste Geschwindigkeit lag bei ca. 75 km/h! Manno, ich will doch reisen und
nicht rasen! |
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· Erfahrungsgemäß
lag mein Verbrauch vorher bei 26 l / 100 km, manchmal auch etwas mehr. Vor der
Abfahrt von Sonnefeld hatte ich vollgetankt. Als ich dann wieder in Bad
Kreuznach ankam, hatte ich 340 km gefahren und musste 81,6 Liter nachtanken, das
macht einen Verbrauch von 24 Liter / 100 km. Gut, das ist wohl noch nicht
repräsentativ, denn es war fast alles Autobahn und ich war nur knapp schneller
als die holländischen LKW’s (da die ja nur 80 km/h fahren dürfen, muss ich
also so ca. 83 km/h gefahren sein),
aber was soll ich jetzt mit dem ganzen Sprit von den Fehlbetankungen
machen????? |
| Ganz
schlimm war es nach der Tour endlich das FETTE Grinsen aus dem Gesicht
zu bekommen. |
Tja Rüdiger, ich muss schon sagen, diese
Maßnahme ist dir bei weitem nicht so gut gelungen, wie deine Tochter Diana, die
ich am Vorabend kurz kennen lernen durfte. Bei dieser wirklich sehr attraktiven
Lady, mit dem Herz auf dem rechten Fleck und dann sogar noch Diesel im Blut hast
du allerbeste Arbeit geleistet. Aber wegen der Einspritzpumpe müssen wir noch
mal auf der Rallye Dresden Breslau miteinander reden!
Wer sich also die gleiche Enttäuschung
trotzdem antun will, nun gut, hier die Kontaktdaten von Rüdiger aus Sonnefeld:
Telefon +49 (einhundertsiebzig) 8800222
oder die-pumpe@web.de
Ach ja, etwas schönes gab es dann doch
noch. Den oberen Halter der Antenne hatte ich beim Waschen abgebrochen (hier die
Ersatzhalterung von einer zweiten Antenne, die ich mir deswegen gekauft hatte).
Heiko Petzel, der mir schon die
Frischwassertanks geschweißt hatte, hat mir aus Edelstahl jetzt diese Halterung
gebaut
Das dürfte jetzt zumindest oben erst
einmal halten.